Cordstoffe

Wie Samt oder Frottee gehört Cord zu den klassischen Stoffen, die jeder kennt und die eine unverkennbare einzigartige Charakteristik mitbringen. Warm, weich und doch sehr widerstandsfähig hat der Cordstoff den Charme des sportlich-legeren, mit einer deutlich englischen, sogar leicht aristokratischen Note von Outdoor und Boheme.

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Was versteht man unter Cord?

Nicht ohne Grund haftet dem edlen Stoff dieser Flair an. Ursprünglich ein königliches Gewebe in Frankreich, entdeckten die Briten den bequemen und stabilen Stoff für sich. Als Arbeitskleidung kennen wir ihn in den typisch englischen Hosen, Latzhosen und Jacken. Zum Reiten und Fischen gedresst oder auch beim Pferderennen zeigten die Lords die neuesten Schnitte von Sakko und Mütze in Cord. Die spezielle Webart lässt auf der rechten Seite mehr oder weniger flauschige Rippen entstehen, die wie Schnüre nebeneinander liegen und das Besondere an dem Stoff ausmachen. Die ganz breiten Rippen finden sich beim sogenannten Kabelcord, mit zunehmender Feinheit und Dichte spricht man vom Breitcord, dann vom Feincord bis zum zarten Babycord. Die Feinheit wird meist in Anzahl Rippen pro 10 Zentimeter angegeben. Manchester liegt zum Beispiel bei einer Rippenzahl von 25 bis 40 und damit im Mittelfeld zwischen dem Breitcord und dem Feincord. Zur Herstellung werden meist die leicht elastischen und robusten Baumwollfasern verwendet. Mit Zusatz von Elasthan entsteht der besonders bequeme Stretchcord, knitter- und bügelfreie Cordhosen nutzen oft eine Mischfaser mit Polyester. Die Bezeichnung Cord steht aber an sich nur für die Webart, letzten Endes kann er aus allen möglichen Kunst- oder Naturfasern sein.

 

Wo kann ich Cordstoffe besonders effektvoll einsetzen?

Robust, stark strukturiert und je nach Blickrichtung heller schimmernd oder dunkler, betont Cord stark die Konturen, fällt weich und schwer und eignet sich dadurch ausnehmend gut für eine ruhige, gemütliche Einrichtung. Schwere, blickdichte Vorhänge können aus Cord sein, oder, dank seiner Strapazierfähigkeit, die Bezüge und Überwürfe von Sessel und Sofa. Bei der Oberbekleidung findest du ein breites Repertoire. Das können z. B. schlichte, warme Hemden, Blusen oder Westen in Feincord sein. Oder eine gerade geschnittene Anzugshose, eine betont legere Cordjeans, ein sportiver Sakko, die in den für Cord typischen Beige- und Brauntönen, in sattem Bordeaux oder kräftigem Flaschengrün auftreten. Einen ruhigen, unaufdringlichen und stilvollen Anzug fürs Büro kannst du aus Cord nähen oder schicke, modische und bequeme Freizeitkleidung für die etwas kühleren Tages- und Jahreszeiten.

 

Tipps & Tricks zur Verarbeitung von Cord

Obwohl ein warmer Cordstoff recht dick sein kann, ist er problemlos in der Bearbeitung und auch mit einer üblichen Haushaltsnähmaschine ohne Weiteres zu nähen. Der weiche Fall und die leichte Elastizität verzeihen viel. Allerdings solltest du beim Zuschnitt besonders achtgeben. Cord hat nicht nur die Strukturrichtung der Rippen, diese haben auch noch eine Strichrichtung. Das heißt, eine Richtung, in der sich beim Drüberstreichen die Fasern flach legen, sich glatt anfühlen und hell schimmern. Streichst du gegen den Strich, stellen sich die Haare und der Cord erscheint dunkler und matter. Beim Zuschnitt einer Weste, Hose oder ähnlichem solltest du also darauf achten, alle großen Teile mit der Strichrichtung nach unten anzuzeichnen. Für den Schnitt selbst empfiehlt sich eine schwere, gekröpfte Schneiderschere oder, besser noch, ein scharfes Rollmesser.

 

Welches Nähgarn und welche Nähnadel verwende ich zum Nähen von Cord?

Schon wegen der unterschiedlichen Färbung des Stoffs je nach Strichrichtung wird sich ein Nähgarn farblich immer sichtbar absetzen. Wenn du keine unsichtbaren Nähte machen willst, solltest du daher bewusst Farbe, Stärke und Glanz des Garns auswählen, eventuell einen Zierstich aussuchen, und dann sauber und sorgfältig nähen. Eine Universalnadel ab 70 reicht für dünnen Cord, aber bei sehr dicken Stoffen und hoher Beanspruchung, wie bei Latzhosen oder Polsterbezügen, solltest du dann schon eine (blau markierte) Jeansnadel mit einer Stärke von 100 aufwärts nehmen, da diese sauber auch durch dickere Mehrfachlagen dringen können. Für Knopflöcher lohnt es sich, eine (grüne) Quiltnadel in die Nähmaschine einzusetzen und ein hochwertiges Polyestergarn oder Corespun zu nehmen. Das kostet weniger Nerven und wird einfach sauberer.

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