Satinstoffe
Bezaubernde glanzvolle Stoffe, die sich geschmeidig an den Körper legen und wunderbar weich fallen, die sanft seidig glänzen und sich trotzdem sehr angenehm auf der Haut tragen. Satinstoffe sind beliebte Klassiker in bunt schillernden Farben, mit fröhlichen sommerlichen Mustern, oder auch in dezenteren eleganten Nuancen bis hin zum edlen schlichten Perlweiß oder Nachtschwarz.
Was ist eigentlich Satin?
Technisch gesehen ist das ein sehr dünnes Gewebe in einer Atlasbindung. Das bedeutet, dass die Kettfäden mehr auf der Außenseite liegen und der Schussfaden eher innen. Beim Satin nutzt man das für die glänzend glatte Außenseite und eine weiche anschmiegsame Innenseite. Die Webart und Kombination der Fäden erzeugt auch den weich fließenden Fall, der den Satin zum beliebtesten Stoff für Braut- und Ballkleider gemacht hat.
Hergestellt wird Satin gern aus der tragefreundlichen Baumwolle. Der richtige Glanz entfaltet sich aber erst bei der Verwendung von Polyester oder Viskose, die langfaseriger und glatter sind.
Und damit eng sitzende Blusen oder Kleider auch genug Spiel zum Atmen und Bewegen lassen, mischt man gern noch Elasthan (amerikanisch: Spandex) dazu.
So viel zur Technik. Um nun aber wirklich heraus zu finden, was für ein bezauberndes Stöffchen der Satin ist, muss man ihn sehen, fühlen, und natürlich am Besten selbst auf der eigenen Haut tragen.
Wo und für was kann ich Satinstoff verwenden?
Ein leichter dünner Stoff, angenehm auf der Haut zu tragen, der noch dazu besticht mit seiner glanzvoll seidigen Optik und seinem weichen welligen Fall. Der ist selbstverständlich ideal für richtig schicke Hemden, Blusen und Tops. Wie schon oben erwähnt, wird er gern auch für die große Abendgarderobe genommen. Ob langes Abendkleid, kurzes Trägertop oder das ‚kleine Schwarze‘.
Endlose heiße Nächte mit Tanz und viel Champagner verewigten die ‚Dire Straits‘ in ihrem ‚Nights in white Satin‘, der unsterblichen Hymne der Lounges, Bars und Nachtclubs.
Die ‚Haute Couture‘ präsentiert ihre Models auf dem Laufsteg natürlich mit Vorliebe in dem glanz- und schwungvollen Satin, der mit seinen Lichtreflexen besonders die Volumen betont.
So ein Stoff verführt verständlicherweise zu den hinreissendsten Dessous, die noch dazu sehr leicht und dünn und tragefreundlich sind.
Sein toller Fall verlockt dann auch dazu, ihn als Schal locker um den Hals zu legen, als Stola über die Schulter oder sich als Pyjama und Nachthemd ganz darin einzuhüllen.
Auch für Bettwäsche ist er geradezu prädestiniert, und sogar als Gardine und Vorhang begeistert der Satin mit seiner ganz besonderen Optik.
Wie näht man Satinstoffe?
Der dünne leichte Stoff, mit Spandex auch noch dehnbar, stellt gewisse Herausforderungen ans Nähen. Zumal das ja bei einem besonders schicken Teil richtig perfekt werden soll.
Wenn du dir einen der tollen Satinstoffe bei meine-stoffe.de ausgeguckt hast, brauchst zunächst mal ein Schnittmuster. Von denen gibt es hier richtig schicke Modelle von Burda, Tante Ema und anderen. Wenn‘s ganz hauteng sitzen soll, kommt es darauf an, ob der Stoff elastisch ist und ob das Schnittmuster das auch berücksichtigt.
Denk dran, dass der Satin zwei Seiten hat! Bei gemusterten schaust du natürlich eh auf den Fadenlauf, aber bei den unifarbenen gibt‘s eben auch rechts und links.
Damit beim Anzeichnen und Zuschneiden nichts verrutscht, hilft es, einen festeren, weniger glatten Stoff drunter zu legen.
Falls du später die dekorative französische Naht zum Vernähen willst, brauchst du eine doppelt so breite Nahtzugabe.
Wie schneidet man Satinstoffe?
Das Schneiden geht am saubersten mit einem Rollschneider, aber eine gute scharfe Stoffschere tut es auch.
Apropos scharf: um entsprechende Teile zu nähen, sollten die Stecknadeln auch so sein. Wenn die beim Rausziehen haken, ziehen sie nämlich Fäden. Ganz besonders gilt das natürlich für die feine (60 – 70) Nähnadel. Mikrotex – Nadeln sind extra spitz und schlank.
Was ist beim Nähen von Satinstoffen zu beachten?
Die Hauptgefahr beim Nähen von so feinen Stoffen ist, dass die Nähte wellig werden. Um das zu verhindern, helfen ein passend dünnes Nähgarn (100 oder mehr), eine kurze Stichlänge und eine niedrige Fadenspannung.Falls es bei deiner Nähmaschine verschiedene Stichplatten zum Wechseln gibt, legst du die mit dem kleinsten Loch ein, damit der Stoff nicht mit hinein gezogen werden kann.
Hier hilft natürlich auch, Seidenpapier oder auswaschbares Vlies mit drunterzulegen und mit zu vernähen. Bei Stretchsatin ist das ohnehin anzuraten, damit der Stoff nicht beim Vernähen in die Länge gezogen wird, sich hinterher wieder zusammenzieht und Wellen wirft.
Mit diesen Tipps kannst du ja ein paar Nähversuche an einem Reststück machen.